Kleinkinder auf Geschwisterkinder vorbereiten

Kleinkind auf Geschwister vorbereitenKleinkind auf Geschwister vorbereiten
Kleinkind auf Geschwister vorbereiten

Kleinkind auf Geschwister vorbereiten
 
In ein paar Wochen werden wir nicht mehr nur zu dritt, sondern zu viert sein. Unser dann fast 2,5 Jahre alter Sohn wird ein „großer Bruder“ sein und wir sind schon ganz gespannt auf diese Reise. Wir haben uns zuvor lange Gedanken gemacht, wann unser Sohn ein Geschwisterchen bekommen sollte (auch wenn man das natürlich nicht immer so genau planen kann). Jedoch wollten wir für uns alle in unserer kleinen Familie das Gefühl haben, dass wir nun bereit für Veränderungen sind. Für meinen Mann und mich wird es (wahrscheinlich) bedeuten: wieder weniger Schlaf… sehr viel weniger…. die Tage werden noch schneller vorüber sein, weil wir nun zwei Mäuse haben, um die wir uns kümmern dürfen, die Nerven werden schneller mal blank liegen, weniger Zeit für uns und so weiter und so fort.. mal abgesehen von dem Wunder, dass wir dann zwei Mäuse haben! 

Was mir aber seit einigen Monaten vor allem durch den Kopf geht, ist unser Sohn. Wie wird er auf das Ganze reagieren? Wenn er sich die Aufmerksamkeit von Papa und Mama plötzlich teilen muss oder sogar einen sehr viel größeren Teil an den kleinen Bruder abgeben muss? Wenn da plötzlich ein anderes Baby bei Papa und Mama im Arm liegt, mit seinen Spielsachen spielen möchte, in seinem Kinderwagen herum gefahren wird oder aber sehr viel Aufmerksamkeit von den anderen Familienmitgliedern wir Oma und Opa bekommt, die sonst eher ihm zu Teil wurde.

Damit dieses „plötzlich“ ein wenig abgefedert werden kann, haben wir uns in den letzten Monaten immer mal wieder Gedanken gemacht, wie wir unseren Jungen auf die neue Situation vorbereiten können. Im Geburtsvorbereitungskurs haben wir auch über dieses Thema gesprochen und dort wurden viele Ansätze von uns bestätigt.

Was wir in den letzten Monaten gemacht haben, um unseren Sohn ein wenig auf sein Geschwisterchen vorzubereiten?

  • Geschwister-Bücher gekauft
    Der Klassiker unter der Vorbereitung auf ein Geschwisterchen. Wir haben uns für diese beiden entschieden, die er sich auch immer mal wieder sehr gern angeschaut hat. Besonders als mein Bauch größer wurde, konnte man ihm die Parallelen sehr gut in den Büchern aufzeigen:Wir sind jetzt vier!             Unser Baby!Bei den Verlinkungen zu den Büchern handelt es sich um Affiliate links und ich werde mit einer klitzekleinen Provision am Kauf des Buches beteiligt.

 

  • Kind mit zu den Arztterminen nehmen
    Unser Mini war tatsächlich bis auf eine Ausnahme bei jedem Kontrolltermin bei meiner Frauenärztin dabei. Lediglich beim Zuckertest habe ich ihn nicht mitgenommen, da dieser Termin ja doch recht lange dauert. Unser Sohn kennt sich in der Praxis schon bestens aus und freut sich jedes Mal total darauf, wenn sein Bruder „untersucht“ wird. Er sitzt beim Ultraschall auf meinen Beinen und beobachtet alles ganz genau. Beim CTG haben wir bisher Bücher angeschaut oder ich habe Puzzles oder einige seiner Schleichtiere dabei. So konnte er immer an allem teilhaben und das „Ganze“ wurde für ihn glaube ich alles etwas greifbarer von Arzttermin zu Arzttermin.

 

  • ein Geschenk für das Baby kaufen
    Wir sind an einem Brückentag in die Stadt gefahren und haben mit unserem Sohn ein Geschenk für den Mini ausgesucht. Das kann er beim Kennenlernen dann mit ins Krankenhaus bringen und ihm „überreichen“. Wir sprechen jetzt schon viel darüber, wie er das Spielzeug dann mit seinem Bruder benutzen kann um die Vorfreude zu steigern und ihm eine Art Stütze zu geben, wenn er auf seinen Bruder trifft.

 

  • ein Geschenk für den großen Bruder besorgen
    Dieser Punkt betrifft unseren großen Sohn zwar nicht in der Vorbereitung, aber an dem Tag des kennenlernens. So wie er dem Baby etwas schenkt, wird ihm auch das Baby etwas schenken. Den Tipp haben wir schon von mehreren Zweifach-Eltern bekommen und wir wollen unser Glück auf jeden Fall versuchen. Er bekommt eh schon kaum so wie eigentlich gar keine Spielsachen ausser der Reihe, da fanden wir die Idee ganz schön. Im Falle des Falles haben wir dann eine Ablenkung für unseren großen Sohn und er hat auch direkt etwas zum Spielen im Krankenhaus, wenn er seine Mami und seinen Bruder besucht.

 

  • über die Zeit nach der Geburt reden
    Seit dem die Schwangerschaft „sicher“ war, haben wir mit unserem Sohn über die Veränderung in unserer Familie gesprochen. Nicht andauernd, aber immer mal wieder. Immer wenn es sich mal anbot, haben wir mögliche Szenarien mit ihm gedanklich durchgespielt, wie es wohl mit seinem Bruder werden würde. Er redet ganz oft von sich aus von seinem Bruder und fragt manchmal, ob er nicht kurz durch den Bauchnabel rauskommen könne, damit er ihm beispielsweise Söckchen anziehen oder seinen Trecker zeigen kann.

 

  • das Kind mit zur Krankenhausanmeldung nehmen
    Wir müssen in dem Krankenhaus, in dem unser Sohn zur Welt kommen soll ca. vier Wochen vor ET einmal vorbeischauen und uns zur Geburt anmelden. So kann das Krankenhaus in etwa die Geburten für einen gewissen Zeitraum planen und die Mütter haben die Möglichkeit Wünsche für die Geburt anzugeben. Das wird dann alles in einer Akte gesammelt und kann für die Hebammen und Ärzte eine hilfreiche Stütze während der Geburt sein. Es ist ja schließlich nicht immer gewährleistet, dass die Hebammen ausgiebig Zeit für eine Einzelperson unter der Geburt haben. Zu dieser Anmeldung habe ich unseren Sohn mitgenommen. Er soll einen Ort vor Augen haben, wenn wir ihm sagen, dass seine Eltern jetzt ins Krankenhaus fahren, damit sein Bruder zur Welt kommen kann. Dann hat er eine konkrete Vorstellung und weiß, wo sich seine Mama aufhält und braucht sich keine Gedanken machen.

 

  • mit einer Puppe üben
    Dieser Punkt ist in den letzten Tagen eher zufällig und von ganz allein hinzugekommen. Mein Mann und unser Knallbonbon waren im Keller und er hat eine alte Puppe von mir gefunden. Freudestrahlend kam er mit ihr im Arm ins Wohnzimmer getapert und hat mir sein Baby gezeigt. Wir haben ihm anhand der Puppe gezeigt, was er mit seinem Bruder demnächst alles machen kann und was nicht. In den letzten Wochen sprach er immer wieder davon, dass er ja bald mit seinem Bruder auf dem Trampolin hüpfen könne. Den Zahn haben wir ihm ein wenig gezogen, da die Puppe sehr unbeweglich ist und somit sehr gut zeigt, zu welchen Dingen sein Bruder zu Beginn fähig sein wird. Er wird nämlich hauptsächlich schlafen, liegen und trinken. Mehr nicht. Das konnten wir ihm evtl. durch die Puppe nun auch noch etwas verständlicher machen.Zu aller letzt wurde uns noch der Tipp gegeben, uns Gedanken zu machen, was wir mit dem älteren Kind nach dem Krankenhausbesuch machen können. In den meisten Fällen bleibt die Mutter mit dem Neugeborenen noch ein oder zwei Nächte im Krankenhaus. Die meisten großen Geschwister sind von der Situation, dass die Mama mit dem neuen Baby woanders schläft nicht sonderlich begeistert und der Abschied fällt meist sehr schwer. Da wir noch nicht abschätzen können, wie lange ich im Krankenhaus bleiben werde bzw. zu welcher Tageszeit unser großer Sohn zum Besuch ins Krankenhaus kommen wird, haben wir uns bisher nur einige Gedanken gemacht, aber werden spontan schauen, wie wir das handhaben. Vielleicht einen kurzen Abstecher bei der Patentante, um dort eine Runde mit dem Trecker zu drehen oder evtl. einen Besuch in der Eisdiele? Wir werden sehen.

 

Wir werden auch sehen, wie die erste Zeit mit zwei Kindern wird und wir uns alle aneinander gewöhnen werden. Auf jeden Fall freuen wir uns schon sehr darauf und haben durch all die Punkte sicherlich auch noch an der Vorfreude auf das zweite Knallbonbon gedreht, da diese im Alltag ab und an ja doch etwas untergeht.